Arbeitserzieher:innen sind überall dort tätig, wo Menschen im Arbeitsleben Unterstützung benötigen. Komplexe, immer raschere und durchgetaktete Arbeitsvorgänge erschweren es vielen Menschen sich in der Arbeitswelt zurechtzufinden. Wesentliche Aufgabe von Arbeitserzieher:innen ist es, qualifizierte Hilfe und Assistenz anzubieten, um benachteiligten Menschen und Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Berufs- und Arbeitsleben zu ermöglichen.
Somit ist der Beruf der Arbeitserzieher:in heute ein wichtiger Bestandteil in den verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit und sonderpädagogischen Praxis.
Arbeitserzieher:innen stärken das Selbstbewusstsein und die Fähigkeiten der Menschen, mit denen sie zusammen arbeiten. Sie vermitteln individuell und
ressourcenorientiert angepasste praktische, theoretische und soziale Kenntnisse unter Berücksichtigung der Stärken und Fähigkeiten jedes einzelnen.
Arbeitserzieher:innen leiten an, fördern, bilden aus und assistieren mit Hilfe zur Selbsthilfe für eine selbstbewusste und eigenverantwortliche
Lebensgestaltung.
Die Grundlage für diese erlangten fachlichen und sozialen Kompetenzen ist die Kombination einer beruflichen Erstausbildung
(idealerweise auch mit mehrjähriger Erfahrung im Arbeitsleben) zusammen mit der pädagogisch-therapeutischen Zweitausbildung. Dies ermöglicht es, dass Arbeitserzieher:innen in vielen verschiedenen
Bereichen der sozialen Arbeit tätig sein können.
Tätigkeitsbereiche können sein:
Wir begleiten Menschen mit Unterstützungsbedarf im Arbeitsleben. Das können Menschen mit kognitiver Einschränkung ebenso sein wie Menschen mit psychischer
Beeinträchtigung, Suchterkrankung und Menschen mit Fluchthintergrund.
Auch Jugendliche im Übergang von Schule zu Beruf sind durch uns bestens begleitet, da wir in der Ausbildung gelernt haben, ressourcenorientiert und individuell
(berufs-) beratend zu agieren.
Viele Arbeitserzieher:innen haben eine handwerkliche Erstausbildung. Diese ermöglicht es zum Beispiel in einer Justizvollzugsanstalt die Insassen durch
Arbeitstherapie in Werkstätten auf ein geregeltes Arbeitsleben nach der Haft vorzubereiten. Aber auch in der Hauswirtschaft oder anderen Bereichen der JVA können Arbeitserzieher:innnen sehr gut
arbeitstherapeutisch eingesetzt werden. Berufserfahrung in einem Erstberuf ermöglicht es Arbeitserzieher:innen außerdem, spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse in bestimmten Bereichen gezielt
einsetzen zu können.
Die mit abgeschlossener Ausbildung zur staatlich anerkannten Arbeitserzieher:in erworbene Ausbildereignung der IHK qualifiziert uns dazu, in Berufsbildungsbereichen
und in berufsvorbereitenden Maßnahmen der Agentur für Arbeit als Bildungsbegleiter oder als Jobcoach tätig zu sein. Auch in Werkstätten für Menschen mit Behinderung kommen Jobcoaches zum
Einsatz.
Wir fördern die zu Betreuenden im Arbeits- und Sozialverhalten, indem wir unter anderem bei persönlichen Problemen am Arbeitsplatz Konfliktlösungen gemeinsam
erarbeiten und umsetzen. Die Integration in die jeweiligen Arbeitsteams ist vor allem bei Rehabilitations-Arbeitsplätzen ein sehr großes Tätigkeitsfeld einer Arbeitserzieher:in.
Wir trainieren Schlüsselqualifikationen wie zum Beispiel Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Ausdauer und Durchhaltevermögen, damit unsere zu Betreuenden den
Arbeitsalltag bewältigen und den gewünschten Arbeitsplatz bekommen oder erhalten können.
Wir leiten die zu Betreuenden in ihren Tätigkeiten an und richten Arbeitsplätze individuell ein.
Zu unserem Können und Wissen gehört das Fertigen und Erstellen von Arbeitshilfen, um Tätigkeiten und Arbeitsvorgänge zu erleichtern. Ziel in der Arbeitstherapie ist
es, eine Tätigkeit so herunter zu brechen und zu gliedern, dass sie auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des jeweiligen Menschen angepasst ist.
Das können bebilderte Arbeitsanleitungen sein oder speziell angefertigte Vorrichtungen, wie zum Beispiel Zählhilfen.
Für die ganzheitliche Förderung unserer zu Betreuenden ist es sehr wichtig, dass wir in multiprofessionellen Teams mit Integrationsfachdiensten, den Agenturen für Arbeit, der Eingliederungshilfe, Lehrkräften, Ärzten und Psychologen zusammenarbeiten. Intern auch mit den Sozialen-/ Begleitenden Diensten und selbstverständlich mit den Angehörigen und Bezugspersonen der zu Betreuenden.
Wenn wir Sie neugierig auf unseren Beruf gemacht haben und Sie an einer Ausbildung als Arbeitserzieher:in interessiert sind, finden Sie unter der Rubrik "Ausbildung" weitere Informationen, sowie Links zu ausbildenden Schulen.