EinBLICK in den Arbeitsbereich von Susanne


Susanne im Schulungsraum. Hier findet u.a. die hamet Testung statt.
Susanne im Schulungsraum. Hier findet u.a. die hamet Testung statt.

Für Susanne Weber geht im Mai 2022 ein lang gehegter und wohlüberlegter Berufswunsch in Erfüllung – sie beginnt die Ausbildung zur Arbeitserzieherin an der Ludwig Schlaich Akademie in Waiblingen im Vollzeitkurs.

„Schon während meiner langjährigen Tätigkeit im gewerblich-technischen Bereich haben mich pädagogische und psychologische Themen sehr interessiert. Meine ehrenamtliche Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen im breiten sportlichen sowie kirchlichen Bereich, hat mich inspiriert über eine berufliche Veränderung nachzudenken. So bin ich bei meinen Recherchen auf die Ausbildung zur Arbeitserzieherin gestoßen und konnte durch die Ausbildung ein neues Kapitel in meiner beruflichen Biografie öffnen.“

Während meines Anerkennungsjahres war ich als Gruppenleiterin in einer Werkstatt für beeinträchtigte Menschen (WfbM) tätig. Im Juli 2023 entdeckte ich beim Dienst für betriebliche Inklusion in der Trägerschaft des CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands gemeinnütziger e. V.) eine Stelle als Jobcoach. Dort lernte ich Sylvia und Peter kennen.

Von links: Sylvia, Peter und Susanne – im Hintergrund eine selbst gebaute Bank mit Teilnehmenden
Von links: Sylvia, Peter und Susanne – im Hintergrund eine selbst gebaute Bank mit Teilnehmenden

Wir stellten fest, dass wir alle drei nach dem Motto: „Das Zusammen wirkt“ unsere Teilnehmenden betreuen. Somit war der Grundstein für eine harmonische Teamarbeit gelegt. Die individuelle Betreuung der Teilnehmenden ist uns sehr wichtig! Beispielsweise wurde ein junger Mann bei uns vorstellig, mit dem Wunsch eine Regelausbildung zu absolvieren. Nach zwei Jahren in einer gärtnerischen Arbeitsgruppe einer WfbM, wollte er sehr gerne im Lager arbeiten. Wir traten mit einem unserer Kooperationspartner in den Kontakt und ermöglichten ihm ein Praktikum im Lager. Er erkannte, dass ihm die Arbeit im Garten doch besser liegt. „Es ist mir sehr wichtig, dass sich unsere Teilnehmenden in der beruflichen Orientierung ausprobieren dürfen.“ betont Susanne. „Das bedeutet für mich individuelle und wertschätzende Betreuung!“ 

Im September beginnt der junge Mann nun die theoriereduzierte Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau.

 

Diese Erfolgsgeschichte liest sich schön und es könnte der Eindruck entstehen, dass alles ganz leicht war. 

 

Um solche Geschichten schreiben zu können, sind vor allem folgende Aufgaben in der Arbeit als Jobcoach wichtig:

  • Netzwerkarbeit mit potentiellen Arbeitsgebern 
  • Die individuellen Fähigkeiten, Wünsche und Bedürfnisse der einzelnen Personen zu erarbeiten und entsprechende Möglichkeiten in die Wege zu leiten
  • Vermittlungsfähigkeit auch im zwischenmenschlichen Bereich, z.B. mit Angehörigen
  • Motivationsfähigkeit – intrinsisch und extrinsisch
  • Hohe Kommunikationsfähigkeit, vor allem in der (beruflichen) Beratung
  • Kenntnisse über den Arbeitsmarkt und verschiedene (theoriereduzierter) Ausbildungsberufe
  • Hohe Konfliktlösefähigkeit
  • Arbeit im multiprofessionellen Team mit Ämtern, Psychologen, Ärzten, Kliniken, Wfbm
❝Durch meine vorherige Tätigkeit als Gruppenleiterin in einer WfbM kenne ich die dortigen Abläufe, Besonderheiten und ganz wichtig Kolleginnen und Kollegen, die kurze Wege ermöglichen. Ich finde, dass Brückenbauerin eine sehr gute Bezeichnung für meine Tätigkeit ist – ich baue Brücken zwischen Unternehmen und Teilnehmenden. Ich versuche, auch steinige Wege zu ebnen.❞

2020 konzipierte Peter das Projekt des Dienstes für betriebliche Inklusion (DINA) für Menschen mit psychischer Erkrankung, welches im Juli 2023 an den Start ging. Die aktuellen Teilnehmenden arbeiten in den Bereichen Küche, Gartenbau, Schulbegleitung, Fahrdienst und Sattlerei, also einem breiten Spektrum. 

 

Susanne freut sich sehr, dass sie zusammen mit Sylvia und Peter bei der Weiterentwicklung dieses Projektes ihre Ausbildungsinhalte als Arbeitserzieherin sehr gut ein- und umsetzen kann. „Das Netzwerken, die Arbeit im harmonischen Team, die individuelle Begleitung der Teilnehmenden und die Tatsache, dass ich immer wieder neue Betriebe und Tätigkeitsfelder kennenlerne, führen dazu, dass mir nicht langweilig wird! Die Ausbildung zur staatl. anerkannten Arbeitserzieherin war eine sehr gute Entscheidung!“


Weitere Infos zum Projekt DINA unter www.cjd.de/ dina-dienst-arbeit

Text & Fotos: Katja Baldauf

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